Die Familie sollte immer Rückhalt und Kraft geben – in jeder Lebenslage. Manchmal kann es trotzdem zu Konflikten oder Krisen kommen. Aber was tun, wenn die Lage festgefahren ist, wenn innerhalb der Familie kein normales Miteinander mehr möglich ist? In solchen Fällen kann es hilfreich sein, dass sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
In der Familientherapie versuchen wir zusammen mit den Familien-Mitgliedern nach Wegen aus der Krise zu suchen. Dabei kann ein neuer Blickwinkel auf die Situation und die Betrachtung von außen, angeregt durch den Therapeuten, der erste Schritt zurück zu einem normalen Familien-Leben sein. Bei dieser Therapieform hat jedes Problem oder jede Krise eine Funktion. Herauszufinden wie es zu der aktuellen Situation gekommen ist und welche Gründe dahinter stecken, ist das Ziel der systemischen Therapie. Beispielsweise können nicht gesehene oder nicht verstandene Bedürfnisse eine Krise auslösen. Im Verbund wird dann versucht dem auf den Grund zu gehen und wieder eine gemeinsame Basis innerhalb der Familie zu schaffen.
In den ersten Sitzungen geht es zunächst darum die verschiedenen Beziehungsstrukturen und -muster aller Beteiligten zu verstehen. Folgende Fragen werden dabei in der Regel beleuchtet: Wie läuft die Kommunikation ab? Wer nimmt welche Rolle ein? Auf welche Art und Weise verhalten sich die verschiedenen Beteiligten eines Systems? Im weiteren Verlauf geht es dann darum nach alternativen Handlungs- und Lösungsmöglichkeiten zu suchen und zu integrieren. Die systemische Therapie ist somit vor allem Ressourcenorientiert und legt den Fokus auf die Stärken der Menschen.
In der Regel finden Termine mit größeren zeitlichen Abständen statt, so dass genug Zeit bleibt die Erkenntnisse und Hausaufgaben aus den Therapiesitzungen im Alltag integrieren zu können. Das bedeutet auch, dass auf Eigen-Initiative der Klienten gesetzt wird.